Dipl.-Päd. Julia Prescher

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Goethe-Universität Frankfurt
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Homepage von Julia Prescher an der Goethe-Universität

Julia Prescher hat an der Goethe-Universität Frankfurt am Main Erziehungswissenschaften (Diplom) studiert und war im Anschluss als wissenschaftliche Hilfskraft an unterschiedlichen Instituten des Fachbereichs, sowie als freiberufliche Diplom-Pädagogin u. a. an der Fachhochschule Frankfurt tätig. Von 2015–2016 war sie Mitarbeiterin der sozialpädagogischen Forschungsstelle Bildung und Bewältigung im Lebenslauf am Institut für Sozialpädagogik und Erwachsenenbildung der Goethe Universität (Leitung Prof. Dr. Andreas Walther). Von 2017–2019 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Graduiertenkolleg Doing Transitions. Ab 2020 ist sie in Elternzeitvertretung Koordinatorin des Graduiertenkollegs Doing Transitions.

Julia Prescher promoviert zum Thema „Jugendweihe machen – ‚man wird ja schließlich nicht alle Tage erwachsen‘. Eine Ethnografie ritueller Praktiken der Gestaltung einer Schwelle zum Erwachsenwerden“.

Themenschwerpunkte in Forschung und Lehre bilden Übergänge im Jugendalter (besonders Übergänge in Arbeit) und Rituale/Feste/Feiern als außeralltägliche Räume der Herstellung und Gestaltung von Übergängen im Lebenslauf. Den methodischen Schwerpunkt bilden qualitative Methoden der Sozialforschung, insbesondere ethnografische Forschungsmethoden und codierende Auswertungsverfahren.

Jugendweihe machen – „man wird ja schließlich nicht alle Tage erwachsen“. Eine Ethnografie ritueller Praktiken der Gestaltung einer Schwelle zum Erwachsenwerden 

Im Zentrum der Dissertation steht das Interesse, wie mit der Praxis von Jugendweihe ein Übergang im Lebenslauf hergestellt und gestaltet wird. Mit einer praxeologischen und ritualtheoretischen Perspektive wird der Frage nachgegangen, wie im Kontext des Jugendweihens bzw. Jugendweihe-machens Veränderung und Verschiedenheit sozial hergestellt wird. Wie gestaltet sich der Prozess des Weihens von den Vorbereitungen bis zum Ende der Jugendweihe? Welche Akteure, Aktanten, Institutionen und Diskurse bringen Jugendweihe als Situation hervor?  Wie zeigt sich also die soziale Vollzugswirklichkeit (Hirschauer 2001) einer modernen Grenze bzw. Schwelle zwischen Lebensaltern, deren Telos das „Erwachsenwerden“ ist?  Insbesondere fokussiert wird dabei die (Re-)Produktion sozialer Differenzierungen entlang von Alter und Geschlecht. Um diesem Interesse nachzugehen wurde mit ethnografischen Methoden geforscht, u. a. wurden 9 Jugendliche über mehr als ein Jahr in ihrem Prozess begleitet. Die Daten wurden in Anlehnung an die methodischen Vorgehensweisen der Grounded Theory (Glaser/Strauss 1967) und Situationsanalyse (Clarke 2012) ausgewertet. 

Vorträge

  • Doing Democracy – Partizipative Wirtschaft erfahren in Schülergenossenschaften: Workshop zur Rolle der Genossenschaften in der lokalen Daseinsvorsorge. (Universität zu Köln, 2014)
  • Die Markierung von Übergängen im Lebenslauf – ein heuristischer Zugang zur Analyse und Dekonstruktion. (Vortrag im Rahmen des Graduiertenkollegs Doing Transitions, Mai 2018)
  • Zwischen nicht mehr und noch nicht – Ambivalenzen an der rituellen Schwelle zum Erwachsenwerden. Das Beispiel Jugendweihe. (Symposium Ambivalenzen und biografische Übergänge des interdisziplinären Arbeitskreises Ambivalenz, Goethe Universität 2018, zur  Dokumentation des Symposiums und des Vortrages im Deutschlandfunk: http://www.deutschlandfunk.de/aus-kultur-und-sozialwissenschaften.1147.de.html)
  • Prozessualität, Materialität und Schweigsamkeit-Herausforderungen ethnografischer Übergangsforschung (Vortrag im Rahmen des Forschungsforums „Doing Transitions – Bildung und Bewegung an Übergängen in Jugend und Erwachsenenalter – Anna Wanka, Bianca Lenz, Jessica Lüttgens, Janne Krumbügel und Marius Hilkert, DGfE Kongress 2018)
  • „Doing extra-ordinary?“ Kulturanthropologische Perspektiven auf Übergangsrituale und ihre Aktualität in der Übergangsforschung“. Vortrag im Rahmen des Ringseminars „Zu Übergängen forschen – Perspektiven auf Übergänge im Lebenslauf“ (WiSe 2018/2019; Goethe Universität; Andreas Walther und Anna Wanka)
  • Interview zum Thema Erwachsenwerden mit Jugendweihe. „Ein Fest zum Erwachsenwerden – die Pubertisten, sie leben hoch“ (NTV, Solveig Bach, 26. MAI 2019, https://www.n-tv.de/leben/Die-Pubertisten-sie-leben-hoch-article21044817.html)

Publikationen

Nachhaltig handeln – soldidarisch wirtschaften. Schülergenossenschaften in NRW. (gemeinsam mit Göler von Ravensburg, N./Köppler, W./Schulz-Stahlbaum, F.; 2014) (Onlinepublikation)

Prescher, Julia/Walther, Andreas (2018): Jugendweihefeiern im Peerkontext. Ethnografische Erkundungen zur Gestaltung eines Übergangsrituals am Beispiel des Rundgangs am Jugendabend. In: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung, Jahrgang 13 Heft 3. Opladen: Barbara Budrich, S. 307–320.

„Zwischen nicht mehr und noch nicht“ – Ambivalenzen an der rituellen Schwelle zum Erwachsenwerden. Das Beispiel Jugendweihe (unveröffentlichtes Manuskript des Vortrags anlässlich des Symposiums Ambivalenzen und biografische Übergänge des interdisziplinären Arbeitskreises Ambivalenz, Goethe Universität 02/2018).

Lehrveranstaltungen

  • Ethnographische Forschung: die teilnehmende Beobachtung (WiSe 2015/2016). Gemeinsam mit Christiane Dittrich, M.A.
  • Rituale unter Beobachtung (SoSe 2016)
  • Sozialpädagogische Forschung zu Bildung und Bewältigung im Lebenslauf I (WiSe 2016/2017)
  • Die Gestaltung des Erwachsenwerdens „unter Beobachtung“ (WiSe 2016/2017)

Mitgliedschaften

  • Sozialpädagogische Forschungsstelle „Bildung und Bewältigung“ im Lebenslauf (Leitung: Prof. Dr. Andreas Walther – Goethe Universität Frankfurt a. M.)