Dr.in Jessica Lütgens

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Goethe-Universität Frankfurt
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CV Luetgens

Forschungs- und Themengebiete: Biographie-, politische Sozialisations-, Übergangs-, Bildungsforschung, Kritische Theorie und sozialpsychologische Ansätze.

Im Zentrum der empirischen Doktorarbeit steht die Analyse der Lebensgeschichten junger, politisch aktiver Erwachsener, welche sich als linkspolitisch aktiv verorten. Anhand einer biographischer Fallrekonstruktionen werden Erkenntnisse über Politisierung als biographischer Prozess erhoben. Die Forschungsarbeit verortet sich methodisch in der Biographieforschung, thematisch an der Schnittstelle der politischen Sozialisations-, Biographie-, Bildungs- und Übergangsforschung.

„Ich war mal so herzlinks“ Eine biographische Studie zu Politisierung in der Adoleszenz

1. Gegenstand 

Im Zentrum der empirischen Doktorarbeit steht die Analyse der Lebensgeschichten junger, linkspolitisch aktiver Erwachsener. Anhand einer biographischer Fallrekonstruktionen werden fallübergreifende Strukturaspekte von Politisierung in der Jugend und prozesshafte Typen von Politisierungsbiographien erarbeitet Die Forschungsarbeit verortet sich an der Schnittstelle der politischen Sozialisations-, Biographie-, Bildungs- und Übergangsforschung.

2. Methodik und Methodologie 

Zum Zweck der Bearbeitung der Forschungsfragen wurden biographisch-narrative Interviews mit Fokus auf der Familien- und Lebensgeschichte geführt. Die Auswertungsmethode ist eine Kombination von Elementen der Biographischen Fallrekonstruktion nach Rosenthal (vgl. Rosenthal 1995; 2008) und Modifikationen aus der Theorieorientierten Fallrekonstruktion nach Miethe (vgl. Miethe 2011; 2014; 2015).

3. Forschungsfragen/Erkenntnisinteresse 

Die Kernfragestellung ist die nach dem Verhältnis zwischen Biographie und Politisierung junger Erwachsener. Die konkrete Forschungsfrage lautet: Wie werden junge Erwachsene aus biographischer Perspektive linkspolitisch aktiv? Hinter der Fragestellung steht die Annahme, dass junge Menschen sich links politisieren, weil Politisierung für sie eine biographische Funktion übernimmt. Diese Funktionen beschreiben auch in einer prozesshaften Weise den Vollzugs einer Politisierung. Politisierung ist dem entsprechend nicht-intentional und hochgradig relational, abhängig von sozialer Positionertheit, sozialräumlichen Bedingungen, Sozialisationsbedingungen und Erfahrungen, welche die Biographie formen. Die Idee ist es also, weniger die intelligible, als die sinnliche, kontingente und affektive Ebene von Politisierung zu erfassen und nach strukturellen und übergreifenden Parallelen zu durchforsten. Hierüber können Erkenntnisse über biographische und latente politische Sozialisation erhoben werden. Die Kern-Fragestellung gehört zu dem Typus der funktionalen Analyse – sie betrachtet das Was (Sozialisationsbedingung und Erfahrung) und das Wie (Bewältigung und Vollzug). Leistner schreibt zu dem Nutzen dieser Perspektive, dass hierüber das Verhältnis von Kontinuität und Fluktuation und der Intensität und Bedeutung der Beteiligung an Politik erschlossen werden kann (vgl. ebd. 2018: 503).

4. Darstellung des Samples 

Es liegen 14 Interviews zwischen 2–6 ½ Stunden vor. Diese umfassen die Lebensgeschichte der Biograph_innen und einen immanente Nachfragenteil. Drei der Interviews stammen aus dem Forschungsprojekt „PARTISPACE“. Die Biograph_innen sind zwischen 16–29 Jahre alt, kommen aus heterogenen Herkunftsmilieus und gehen unterschiedlichen, politischen Aktivitäten in formalen Organisationen und informellen Szenen nach.

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